Sonntag, 12. Februar 2012

Chironico 2012



Kaum hatten sich die Muskeln vom sächsischen Sandstein ein wenig erholt und der lästige Schnupfen ging in die letzte Runde, so holte ich Conny in Meiningen ab und die Reise ging (beinahe nahtlos) weiter ins sonnige Tessin. Wir waren hungrig auf den feinen Granit und konnten es kaum erwarten den schweizer Qualitätsstein unter die Finger zu bekommen. Unser letzter Aufenthalt war schon wieder zwei Jahre her und wir waren froh endlich wieder da zu sein. Bei einbruch der Dunkelheit kamen wir an. Unbedingt wollte ich nochmal Hand anlegen. Also schnell hoch nach Cresciano und Arcadia probieren. Hopla! Ganz schön zackig! Und nach der langen Fahrt wars wohl doch besser erstmal etwas gediegener anzufangen. Die folgenden Tage verbringen wir mit Freunden aus Jena und tummeln uns vor allem in Chironico. Auf meinem Plan steht das Willenbergdach 8a, welches ich mit Hilfe der Tricks zweier jüngerer Boulderer dann klettern auch kann.Danke nochmal an Rene! Conny hingegen nahm Kontakt zu den Kratzern des Teamworks 8a auf und konnte dieses auch recht schnell klettern. Eine Stunde verbrachten wir an diesem Block. Nach einem Ruhetag gings dann in den Sektor Paese, wo uns neben einigen leichteren Bouldern beiden das Souvenir 8a gelang. Das gestein an diesem Block ist der Wahnsinn! Beinahe erinnert mich der Granit an Kalk, solche Formen und Strukturen hat er zu bieten. Genial!
Insgesammt waren es wieder sehr schöne Tage in der Sonnenstube der Schweiz. Wir waren unterwegs mit alten Freunden und schlossen auch neue Bekanntschaften. Wir hatten beste Bedingungen und waren beinahe ständig am Bouldern.

Freitag, 3. Februar 2012

Russenkälte im Bahratal

Eigendlich war geplant für einige Tage nach Bleau zu fahren. Leider sagte mir ein Freund kurz vorher ab und ich disponierte um. Scließlich dachte ich mir, wenn Du alleine nach Bleau fährst, machst Du dich innerhalb von zwei Tagen zur Minna und kannst wieder abreisen. So beschloss ich für drei Tage gen Osten, ins Bahratal zu fahren. 1. Tag, -18 °C Schlachthof: Ich kann es kaum glauben, wie genial die Blöcke sind. Überall im Wald verstreut tolle Blöcke mit sehr guten und logischen Linien. Der Fels ist der Hammer. Eigendlich bin ich ständig am Bouldern. Kaum ist ein Top erreicht, so springe ich zum nächsten Block und muss die nächste Linie probieren. Schwierigkeitsgrade sind egal. Ich möchte einfach nur die Boulder fühlen und das Gestein genießen. So geht das Ganze bis in den frühen Abend hinein. Almälich merke ich, wie ich so langsam aber sicher platt werde und ich beschließe mich zu meiner Unterkunft auf zu machen.
2. Tag, -18 °C Bäckerei in Pirna: Ich treffe mich mit Markus Hoppe, der mich dann durchs Bahratal führen wird. Wir plaudern, und dann gehts ab ins Tälchen. Zuerst verschleppt mich Markus in den Gulag, wo ich nicht im Steinbruch arbeite, aber dennoch seine Kreationen befühle.Vor allem der Boulder "Hinterland" beeindruckt mich sehr. Selten habe ich so einen monströsen Boulder gesehen. Respekt Markus! Aber wir gehen weiter und befinden uns wieder im Schlachthof, wo wir einige Sache zusammen kletter. Die Sonne scheint zwar, aber an Wärme ist nicht zu denken. Die Bedingungen sind allerdings perfekt. Am Nachmittag macht sich Markus auf, worauf ich noch ein zwei sachen klettere und langsam merke, wie mich die Kälte richtung Kaffee zwingt. 3. Tag -20°C Schlachthof: Ich trete nochmal hoch motiviert an. Schließlich habe ich gestern am Aboriginesblock einen dicke Sack aufgehangen. Gestern konnte ich den Kreuzzug des Aborigines nicht auflösen. Zu müde waren die Knochen. Das warm-up zieht sich heute besonders. Ständig ist mein rechter Ringfinger taub. Ob das an der Kälte lag? Doch dann war ich warm. Ich legte alle meine Pads aus und gab Gas. Nichts. Ich disponierte um. Anderer Fußplan. Ankletter, Kreuzer und Auflösen. Es ging wie am Schnürchen.
Bahrata: Es hat mir riesig Spaß gemacht. Danke nochmal an Markus! Ich komme wieder!