Samstag, 23. Februar 2013

Ein Tag wie selten...

Solche Tage wie heute müsste es in meinem Kletterleben einfach öfter geben. Mein Boulderwinter in diesem Jahr war eigentlich bisher von keinen großartigen Durchstiegen geprägt. Ich habe viel trainier, auch an der Plaste, habe viel an meinen Projekten gearbeitet aber irgendwie kam es bisher nie zum erhofften Durchstieg. Gute und knappe Versuche ja, aber eben kein Top.
23.2.2013, 11 Uhr, Hülloch. Es gab 30 cm Neuschnee und wir schaufeln wie die blöden eine kleine Parkbucht aus dem Schnee. Es sind -9°C und es sind super Bedingungen im Loch. Am Dienstag war ich noch 4X am letzten Zug gefallen. Mal schauen was heute geht! Ich probiere eine „soft-Variante“ zu Markus Hoppes „Resistance“ 8b/8b+. Man klettert erst „The battle rages on“ 7c+, um danach Panzerballett 7c dran zu hängen. „Resistance“ verbindet The battle rages… mit dem „Untertan“ 8a. Da sich diese Kombi für mich momentan noch zu hart anfühlt, versuche ich eben die Variante für Schwache. Ich mache mich gut warm und starte einfach mal am Einstieg vom Trabisafari in die lange Reise. Mit viel Luft nach oben klettere ich durch. Doch es gehören da noch einige Züge vorgeschaltet. Ich pausiere gut und steige am original Start ein. Alles läuft wie am Schnürchen. Ich kenne ja beinahe jeden Quadratzentimeter im Loch. Alle Bewegungen hatte ich schon x-fach geklettert. Dennoch merke ich, wie meine Maxkraftausdauer stetig abnimmt. Auf der letzten Rille erreiche ich das „Brot“ vom Panzerballett. Ich sortiere noch mal kurz die Finger sauber in den Riesenkiesel und ziehe weiter in das „Kampusloch“, Abdreher rein und mit einem Kampfschrei kann ich mit rechts das Untergriffloch gut erreichen. Ganz knapp schnappe ich hoch auf das Henkelband. Der Boulder hätte keinen Zug länger sein dürfen. Selten habe ich so gekämpft und gewonnen. Trotzdem ist es und bleibt es nur eine Kombination, eine Spielerei eben. Dennoch hat die Kombi einen Namen verdient. Ich schlage den Namen „Faible Resistance“ und den Grad 8a+ vor, weils eben der schwache Widerstand ist. Nach einer kleinen Teepause gelang mir noch die Sitzstartvariante zum „Lampenfieber“. „Lampenfieber ext.“ dürfte so bei 7c einchecken. Ein genialer Tag. Ein Tag wie selten…eben.