Mittwoch, 25. August 2010

3/3

Seit vergangerner Woche bin ich nicht mehr an meinem geliebten Hüttenriss im Ziegenfelder Tal anzutreffen. Endlich fertig! Zwar gibt es auch noch ein Projekt vom Julian aber ansonsten ist die Wand komplett. Das letzte Projekt trägt den Namen "Sachsensiggi" und checkt bei 10- ein. Ich sag blos: spitzenmäßige Leistenkletterei. Danke an Conny, die so viele Mückenstiche beim Sichern kassiert hat. Danke an Carsten Seidel und Julian Söhnlein für die schönen Projekte. Nun kommen ander Ziele... oder wie schon so oft gesagt: "Nach dem Spiel ist vor dem Spiel."

Montag, 19. Juli 2010

Hüttenriss 2/3

"Eine Trilogie wäre schon eine tolle Sache." So dachte ich mir das vor einigen Wochen, als ich mal wieder den kleinen, schmalen Pfad am Hang gegenüber der Ziegenfelder Wände entlang schländerte, um an meinen geliebten Hüttenriss zu kommen. Vor einigen Jahren fand ich die 15 Meter hohe und durchaus für das schwere Sportklettern geeignete Gemäuer, in einem Zustand vor, welcher nicht hinnehmbar war. Es gab nur einen Achter und der war ziemlich verdreckt. Direkt rechts daneben bohrte ich eine schöne Linie ein, welche ich einem genialen Musiker widmete, der zuvor den Kampf gegen den Krebs verlor. Der "Chuck Schuldiner Gedenkweg" 9+ war mein erstes Werk an dieser Wand. Kurz drauf bestückte Karsten Seidel die Wandflucht rechts neben "Chuck"mit einem Projekt, welches für mich damals unkletterbar ausschaute. Dann war einige Zeit ruhe an der Wand, bis ende 2009 Julian Söhnlein kam und ganz frech nocheinmal rechts des Projektes drei Neutouren kreierte, die noch unkeltterbarer und noch glatter aussahen. Eines dieser Projekte schenkte er mir und ich war anfangs sehr skeptisch, ob das überhaupt gehen kann. Bein näheren Hinsehen waren da doch Griffe. Manch einer würde sie doch eher als Tritte titulieren aber es waren Strukturen da, welche festzuhalten gehen. Eigentlich wartete die Crux ganz oben. Erstmal eine 8- hinwandern, nohand und dann gehts zur Sache: Kratzer links, Kratzer rechts. Danach kratzen was das Zeug hält. Nun kommt der Sloperteil: Sloper rechts, und Sloper links. Und batschen was das Zeug hält. Die kleinen Leisten fraßen mir regelmäßig die Haut von den Fingern. Blutende Finger waren beinahe zur Normalität geworden. Vergangenes Wochenende konnte ich mich endlich bis zum Umlenker kratzen und batschen. Die Namenswahl fiel mir diesmal nicht schwer. Die Tour hat so viel Haut gefressen, dass ich sie Menschenfresser taufte. Der Grad 10/10+ ist mein Vorschlag. Roman van der Werf aus Holland ist momentan sehr fit. Diverse 10+ Routen der Fränkischen konnte er im ersten Versuch widerholen. Für den "Menschenfresser" benötigte er vier Versuche. Aber man muss schon dazu sagen, dass er drei der vier Versuche bei beinahe 30 °C setzte. Nun war der Karsten vor einigen tagen großzügig und gab sein altes Projekt an mich weiter. Mal schauen, ob es was wird mit meiner Trilogie? Bilder werden nachgereicht...

Mittwoch, 16. Juni 2010

Saui im Heinz Schenk 8


Conny in Earl Gray 10+


Projektieren ist Sackgang... oder das Tagebuch des Jeffrey Dahmer

...vor allem, wenn es sich um vier sauschwere Züge in 10 Metern Höhe handelt. Man langt so oft diese miesen Griffe an, bis sich die Haut öffnet. Immer und immer wieder. Die Cuts sind so tief, dass man das Innere der Finger sieht (bald kommt der Knochen durch und reibt auf den Griffen rum). Vielleicht sind sie dann nicht mehr so scharf. Ich gebe den Griffen schon Namen: der Eine ist die Briefmarke, dann gibts das Messer und den Pfennig. Zu guter letzt kommen die Sauzange und der fucking Batscher. Das triffts recht gut. Mein gestriger letzter Versuch hätte auch unter dem Arbeitstitel "fucking butcher" laufen können. Das Blut spritzte Fontänenhaft aus den Fingern. Nun ist meine Große Sorge, dass die Haut bis Samstag nicht regeneriert. Ich vermisse doch meine geliebten Griffe.

Montag, 31. Mai 2010

Conny rockt in Herzogenreuth

Das harte Wintertraining scheint bei Conny nun Früchte zu tragen. Vergangenen Donnerstag konnte sie mit der Route "Earl Gray" ihre erste 8b+ klettern. Auch wenn ihr der kratzige Boulder (welcher die Crux der Tour bildet) in die Karten Spielt, empfand sie Earl Gray als deutlich schwerer als die Route "Schnulleralarm" (hart 8b), welche Conny vor drei Jahren klettern konnte. Wenn man das Ausbouldern der Tour mal nicht beachtet, benötigte Conny 10 Versuche für "Earl Gray". Sie Kann sich nun über die erste Damenbegehung und überhaupt die vierte Begehung dieser Schönen Route freuen. Wietere Infos zur Tour: siehe unten. Fotos folgen noch...

Dienstag, 11. Mai 2010

It’s Tee time


Eigentlich bin ich eher der Kaffee-Trinker und halt es da wie Güllich (vielleicht auch wegen Güllich; aber in all den Jahren manifestieren sich halt gewisse Verhaltensweisen): „Kaffe ist integraler Bestandteil des Kletterns.“ Wahrscheinlich hat das der Harry Röker nicht so gesehen und benennt seine neuste Kreation an der Herzogenreuther Wand „Earl Grey“. Aber egal, es kommt ja auf die Linie an und nicht auf den Namen. Und die ist 1A. Das Projekt hat mit Sicherheit schon locker 10 Jahre auf dem Buckel gehabt, bis der Harry sich endlich im letzten Jahr dort hin bemühte, um es zu befreien. Herausgekommen ist meines Erachtens die beste Linie am Fels. Eine stumpfe und überhängende Kante. Am Einstieg gleich die Crux. Ein übler Boulder mit feinen Stellern, die bei schlechter Haut richtig böse werden können. Zum Dessert gibt es dann noch weite Züge an Löchern. Ein Traum. Für mich weniger, da ich hier noch vier Mal loslassen musste, bevor ich den Umlenker klippen durfte. Das ganze bewertet der Harry mit 10+. Na, aber deswegen hab ich die Tour nicht geklettert. Und auch nicht wegen dem Namen. Da hätte sie schon „Eduscho“ oder “Schälsche Hesen“ heißen müssen. Coole Tour auf alle Fälle!